Der Preisbrecher ist auf dem Schweizerischen Hörgerätemarkt angekommen – und die ganze Branche zittert aus Furcht vor Gewinneinbrüchen…
Wieso?
Wer Furcht hat, sein Geschäft nicht mehr weiter führen zu können, ist entweder innovationslos oder macht seine Arbeit nicht richtig. Wenn ein Meisterbetrieb für Hörgeräteakustik dem/der KundIn nicht mehr bieten kann als ein, wie die Branche es nennt, „QuickFit“, also eine vom Hörgerätehersteller vorgeschlagene, auf einem vereinfachten tonalen Hörtest basierende, Anfangseinstellung, dann ist klar, wieso er vor dem Preisbrecher kapitulieren muss. Allerdings darf man sich dann auch fragen, wieso solch ein Betrieb sich „Meister des Handwerks“ nennen darf…
Ich persönlich begrüsse diese Entwicklung, auch wenn sie evtl. Gewinneinbusse für meine Branche bedeuten sollte. Denn sie ermöglicht es EinsteigerInnen (ich nenne sie immer liebevoll „AnfängerInnen, was Hörgeräte anbelangt“ 🙂 , preiswert und unkompliziert den Weg der Hörgeräteanpassung in Angriff zu nehmen. Wenn man bedenkt, dass der/die durchschnittliche Anfangs-Schwerhörige erst 55 Jahre alt ist, dann stehen doch der Branche noch über 30 Jahre professionnelle Versorgung bevor – und da das Gehör mit zunehmendem Alter bekanntlich eher ab- als wieder zunimmt, wird er oder sie doch sowieso zu gegebenem Zeitpunkt eineN professionnelleN AkustikerIn aufsuchen und auch den Gang zur Sozialversicherung machen, was ihn und auch sie vielleicht im Vorfeld etwas abgeschreckt hat – denn man will ja als HörgeräteträgerIn nicht als Invalide abgestempelt werden! Aber das ist wieder ein anderes Thema.
Begrüssen wir also den Hörgerätediscounter und führen wir unser Fach meisterlich aus, dann müssen wir gar nichts befürchten!!