Gerade ist es mir wieder in den Anpasssitzungen aufgefallen: Die Stimme eines/r HörgeräteträgerIn ändert sich flagrant und sofort mit der Aenderung der Geräteeinstellung! Ich finde es faszinierend – am Anfang einer Beratung muss ich beinahe schreien, damit mein Gegenüber mich versteht, und kaum passe ich ihm ein Gerät an, spricht es komplett normal und angenehm. UFF! Jetzt kann auch ich wieder mit normaler Stimme sprechen und muss nichts mehr forcieren.
Was mir auch nicht so gut gelingt: Trotz Sprachtraining und Gesangsunterricht habe ich keine voluminöse Stimme. Zum Glück aber auch keine piepsige 🙂 Die KundInnen können mich also gut verstehen, und ich gebe mir Mühe, mit gesetzter Stimme zu sprechen, damit sie basslastiger wird. Auch ganz wichtig ist es, langsam und deutlich zu sprechen. Bei schneller Sprache geraten die KundInnen schnell unter Stress. Langsame Sprache scheint Vertrauen zu vermitteln, und so kann die Kommunikation viel ungezwungener geschehen. Wenn ICH nämlich Stress habe, weil ich meine Stimme forcieren muss, dann merkt das Gegenüber das sofort und ist auch angespannt. Spannend, nicht?!
Aber noch einmal zurück zum Einfluss von Hören auf Sprache. Der berühmte Französische Arzt Alfred Tomatis hat aus dieser Tatsache, dass wir nur so sprechen können, wie wir auch zu hören vermögen, eine Therapie entwickelt.
Persönlich finde ich diesen Ansatz aus vorangegangenen Gründen richtig und interessant. Als Tonmeisterin kann ich aber nicht akzeptieren, dass mit einem spektral durch Equalizing verformten Klang eine genesende Wirkung erzielt werden kann. Gerne würde ich eines Besseren belehrt werden 🙂 , aber leider weiss ich selber viel zu wenig über die Wirkung dieser Therapie. Deswegen erlaube ich auch erstmals auf diesem Blog Kommentare und bin gespannt auf Interessante Beiträge!